Entwicklung des Rohrdommelgebiets

Das Rohrdommelgebiet heute, Blickrichtung Nord- West, Foto: Eva Stolzenberg

Positive Entwicklung bei Tier- und Pflanzenarten

Die Binsen-, Schilf- sowie Rohrkolbenstrukturen haben sich bisher gut entwickelt. Pflanzenarten wie Blutweiderich oder bittersüßer Nachtschatten haben sich inzwischen zusätzlich angesiedelt. Die hohe Strukturvielfalt der verschiedenen Vegetationseinheiten trägt zur Attraktivität des neuen Röhrichtlebensraums als potentieller Nistplatz bei. Der einzigartige Charakter des Rohrdommelgebiets wird durch ein vielfältiges Nahrungsangebot wie der Wasserpest und verschiedene Kleinfische ergänzt. Der gleichbleibende Wasserstand garantiert Fischen optimale Laichbedingungen und ist daher insbesondere während der Brut- und Aufzuchtphase von Jungvögeln von Bedeutung.




Teichrohrsänger, Foto: StolzenbergTeichrohrsänger, Foto: Stolzenberg

Magnetische Anziehungskraft

Die Vogelarten finden z.B. in dichten Binsenstrukturen Schutz vor Prädatoren wie Füchsen aufgrund von Insellagen. So ist es verständlich, dass bis zum jetzigen Zeitpunkt zahlreiche Vogelarten von dem neu geschaffenen Lebensraum magnetisch angezogen werden. Bisher konnte eine starke Zunahme des Brutbestandes u.a. beim Zwergtaucher, beim Blässhuhn, sowie beim Teichrohrsänger dokumentiert werden.


Brutverdacht beim Schilfrohrsänger

Bei dem Schilfrohrsänger, der in der Roten Liste NRW in der Kategorie "vom Aussterben bedroht" aufgeführt ist, wurde im Jahr 2010 Brutverdacht festgestellt. Und auch die Rohrammer hat als typische Röhrichtart im Jahr 2011 mit drei Brutpaaren den großen südlichen Schilfbereich besiedelt. Dieser Bereich hat sich aus einem Altschilfbestand heraus in seiner heutigen Ausdehnung vervierfacht.

Das Rohrdommelgebiet wird also bisher gut angenommen. So lauten erste Prognosen, dass sich in Zukunft weitere Brutvogelarten ansiedeln und zusätzliche Vogelarten der Roten Liste von der Renaturierung des Feuchtbiotops profitieren werden.


Zwergtaucher an Binsenstrukturen, Foto: Eva Stolzenberg