Heidemoore

Südwestlich von Kaldenkirchen gelangt man schnell in den Grenzwald, der schon kurz hinter den letzten Häusern des Städtchens beginnt. Hier liegen Heidemoore, die dem Naturschutzgebiet seinen Namen gaben.



Blick auf ein Heidemoor, das Galgenvenn Ost. Foto: Hans-Georg Wende. Blick auf ein Heidemoor, das Galgenvenn Ost. Foto: Hans-Georg Wende.

Sand und Ton im Boden – Grundlage der Vielfalt

Lange Sandwege durch monoton strukturierte Kiefernforste mit eingestreuten Roteicheforsten bestimmen das Landschaftsbild. Doch wie Perlen an einer Kette treten immer wieder größere Lichtungen auf, in deren Mitte meist ein Gewässer glitzert. Diese Gewässer sind Moore umgeben von Heideflächen. Das Wasser kann sich hier halten, weil wasserstauende Tonschichten im Boden sind. Von Natur aus nährstoffarm und sauer, leben hier ganz besondere Pflanzen und Tiere.



Moorfroschmännchen. Foto: H.-G. Wende

Der Moorfrosch - Im Frühjahr hellblau gefärbt

Ein gutes Beispiel für die hier lebenden Amphibienarten ist der Moorfrosch, dessen größte Population im Kreis Viersen im Naturschutzgebiet Heidemoore lebt. Im zeitigen Frühjahr fallen die nur zu dieser Zeit hellblau gefärbten Männchen besonders auf. Sie suchen sich versteckte Plätze in den Heidemooren, um sich zu Balzgruppen zusammenzufinden. Von der Biologischen Station wurden hier bei den regelmäßigen Untersuchungen seit 1995 im Maximum etwa 8.000 Laichballen des Moorfrosches gezählt.



Schmalblättriges Wollgras.

Weiße, wollige Fruchstände

Kupferfarbene Blattspitzen und weiße, wollige Fruchtstände prägen im Sommer weithin sichtbar die Wollgras-Rasen der Heidegewässer. Zwei Wollgrasarten kommen vor: Das Schmalblättrige Wollgras, nach dem auch die Pflanzengesellschaft benannt ist und das seltenere Scheidige Wollgras. Die Torfmoos-Wollgras-Gesellschaft ist eine charakteristische Verlandungsgesellschaft der Heidemoore.



Ein Heidemoor. Foto: N. Neikes. Ein Heidemoor. Foto: N. Neikes.

Naturschutzmaßnahmen erhalten den Wert des Gebietes

Seit den 80er Jahren führen der Kreis Viersen und die Biologische Station im Naturschutzgebiet Heidemoore Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen durch, um die kleinen Moore vor Verlandung und Verbuschung zu schützen. So wurde z.B. das Östliche Galgenvenn entschlammt und die Fläche des westlichen Galgenvenns durch Entnahme von Gehölzen wieder auf seine ursprüngliche Größe gebracht. Im Jahr 2012 führte die Biologische Station zudem eine umfangreiche »Renaturierung durch.